13.02.2003 Zum Shira Camp (3840m)/ Über den Wolken
Der Morgen war im Wortsinn erfrischend, es hatte leichten Nachtfrost gegeben. Geweckt von geschäftiger Unruhe im Camp traten wir vor’s Zelt. Begrüßt vom Kibo-Gipfel nahmen wir einen starken Kaffee, leckere pancakes und Haferflocken stärkten uns für die kommende Etappe - 1.550 Höhenmeter zum Shira-Plateau. Aus dem Tal waberten bereits dicke Nebelschwaden den Berg hinauf und zogen durch den geisterhaften Erikazeen-Wald Richtung Camp. Wir füllten unsere Wassersäcke mit reichlich Flüssigkeit (5l für jeden), versetzt mit Mineral-Pulver und den obligatorischen Certisil-Tabletten (man weiß ja nie), cremten jeden Flecken nackter Haut mit Sonnenschutz, verpackten das Zelt und brachen auf.
Den Bergwald mit seinen Regengüssen hinter uns lassen stiegen wir nun durch anfangs noch flaches Heideland. Bald bekamen wir es mit schneidendem Wind zu tun, und zeitweise war es bereits empfindlich kühl war. Hin und wieder ging ein kurzer Hagelschauer nieder.
Nach einer halben Stunde Gehzeit lag die Tagesaufgabe vor uns, die sich steil aufschwiengende Wand hinauf zum Shira-Plateau. In Serpentinen schlängelte sich der schmale Weg den Berg hinauf, wir gingen es erneut in ruhigem Schritt an, immer bemüht, unseren Atemrhythmus beizubehalten, was uns inzwischen bereits bedeutend weniger Konzentration abverlangte als am Vortag.