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19.02.2003   Rückkehr zum Gate     …und in die Zivilisation

 

Zum ersten Mal erwachten wir, und die Tagesaufgabe hieß ‚abwärts’. Es war die Zeit des Abschieds gekommen. Unsere Träger und auch ‚Lippe’ drängten zum Aufbruch, war doch die Rückkehr zu ihren Familien nur noch ein paar Stunden Fußmarsch entfernt.

Irgendwie musste ich meiner tiefempfundenen Dankbarkeit für diese Männer, ohne die es unmöglich gewesen wäre, unser Ziel zu erreichen, Ausdruck verleihen, und kam so um eine kurze Ansprache nicht herum. Sie waren uns ans Herz gewachsen mit ihrer sanften, zurückhaltenden Art, ihrer Bescheidenheit und klaglosen Schufterei an den Hängen dieses Berges. Jeder erhielt sein Trinkgeld, welches wir dann doch an der oberen Grenze des allgemein empfohlenen Betrages ansiedelten und verabschiedeten uns mit mehrmaligen herzlichen Handschlägen und Umarmungen. Zum letzten Mal schulterten sie unser Gepäck und brachen auf Richtung Tal. Unsere Gedanken folgten ihnen mit besten Wünschen für eine allzeit glückliche Wiederkehr von ihren gefährlichen Wegen.

Dann machten auch wir uns auf den Weg, nur noch Clemence, unser treuer Begleiter war bei uns. Es war ein heiterer Abstieg, auf welchem wir schon nach kurzer Zeit und auf gut ausgebautem Weg den Wald am Kibofuß erreichten und am frühen Nachmittag schließlich zum Gate gelangten und in den bereits wartenden Geländewagen stiegen.

Zurück ging die Fahrt nach Arusha, vorbei an schon bekannter Landschaft, welche wir vor Tagen noch in banger, zweifelnder und aufgeregter Erwartung des kommenden Abenteuers in entgegengesetzter Richtung durchfuhren. Jetzt war es geschafft! Langsam, ganz langsam wurde das erlebte real, konnten wir das Großartige, was wir erlebten begreifen.

Bei unserer Rückkehr ins Hotel fühlten wir uns, als hätten wir soeben Amerika entdeckt. Völlig verstaubt, verschwitzt und unrasiert kehrten wir zurück in die Zivilastion und – fühlten uns wie die Könige der Welt!!  Die Verabschiedung von Clemence war so traurig wie herzlich, er war uns ein Freund geworden in den letzten Tagen. Noch einmal sollte er uns am nächsten Tag aufsuchen, um uns die Urkunden für unseren Gipfelsieg zu bringen (wer hätte denn gedacht, dass es so etwas gibt?), doch danach ließen wir einen Freund in Afrika zurück. Auf meine mails hat er leider nie geantwortet. Ich hoffe und wünsche, dass es ihm gut geht.

 

 

Abschiedsphoto im Mweka-Camp. Clemence (vorn links) und 'Lippe', unser Koch (4. v. l. hinten) mit Trägern.
ulf.hagen@web.de