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16.02.2003     Karanga Camp (4.250m)/ Immer wieder auf und nieder

 

Voll Elan packten wir an diesem Morgen unsere sieben Sachen. Ausgeruht, gestärkt, hervorragendes Befinden - noch 2 Etappen, dann könnte der Gipfel uns gehören.

Es war erneut recht frisch, aber der Himmel noch klar, die Tagesaufgabe lag direkt vor uns. Nach 20 Minuten hatten wir den Fuß von ‚breakfast’ erreicht, und mit deutlichem Respekt vor dieser knapp 300 m hohen Wand stiegen wir ein. Konzentriert ging es höher und höher, die Schwierigkeiten hielten sich in Grenzen. Hin und wieder überholten uns einzelne Träger, doch aus sie waren auf’s äußerste konzentriert, kein Schwätzchen, keine Ausgelassenheit in diesem Gelände. Erneut nötigte uns ihre Leistung Respekt ab, mit 25 kg, teilweise sperrigem Gepäck (Campingtisch, wir erinnern uns!!!), in einer Hand häufig noch einen Benzinkanister – so hätte ich nicht durch diese Wand steigen wollen!

Nach einer knappen Stunde war es geschafft, ein letzter Blick über’s Camp, das inzwischen wieder völlig verwaist im Sonnenlicht lag, dann ging es weiter, noch ca. 5 km Fußweg lagen vor uns. Auf dem South Circuit bewegten wir uns um den Fuß des Kibo-Gipfelaufbaus, Heim-, Kersten- und später auch der Decken-Gletscher gleisten im Sonnenlicht. Der Himmel war stahlblau, gegen Mittag zogen immer wieder Wolkenfetzen vorüber, doch in dieser Höhe konnten sie die Gipfelregion nicht mehr auf Dauer verhüllen. Zur linken immer wieder Ansammlungen von Riesen-Senecien, Schmelzwasserabflüsse der großen Gletscher ermöglichen ihr Überleben. Wie das Raubtier um seine Beute schliechen wir um den Fuß des Kratergipfels, er erschien so nah, 2 Stunden die Flanken hinauf, und es wäre geschafft! Trügerisch, noch immer trennten uns knapp 2.000 Höhenmeter vom Erfolg. Also weiter in Ruhe, auf’s ‚Metronomen’ hören, ausruhen, trinken. Wir absolvierten kleine Steigungen, hinauf, hinab, dann wieder flacheres Gelände. Am Ende standen wir am Eingang zum scharf eingeschnittenen Karanga-Valley. Vielleicht 200, 300 m Luftlinie, auf fast gleicher Höhe, sahen wir gegenüber das Camp. Doch zuvor hieß es noch mal absteigen, vielleicht 200 m bis zum Talgrund, dort eine kleine Rast, und wieder hinauf. Wenngleich deutlich weniger anspruchsvoll als die ‚breakfast’-Wand, waren wir doch froh, als wir nach insgesamt 4 ½ Stunden unseren Lagerplatz erreicht hatten.

 

ulf.hagen@web.de