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Die M.V. Liemba alias ‚Graf von Götzen’

Die Geschichte dieses Schiffes ist so unglaublich wie faszinierend. Eine Fahrt auf ihr, mehr als nur der Weg von A nach B. Selten kommt man Afrika und seiner Geschichte näher, ist sie im wahrsten Sinne spürbarer, als auf diesem Schiff. Für alle ‚Schnellinteressierten’ hier das Wichtigste in Kürze.

 

-        Fertigung als Fracht- und Passagierschiff in Papenburg und Verschiffung, in Kisten verpackt, nach Dar

-        Über die (fast fertige) ‚Mittellandbahn’ erreichen die Fertigteile 1914 Kigoma

-        Nach dem Zusammenbau, welcher ein weiteres Jahr beanspruchte, Übergabe an die deutsche Schutztruppe

-        Nach zusätzlicher Montage von 3 Geschützen dient die ‚Graf von Götzen’ der Verteidigung Deutsch-Ostafrikas gegen Briten und Belgier

-        Im Juli 1916 muß Kigoma wegen der aus dem Kongo vorrückenden Belgier aufgegeben werden

-        Die ‚Graf von Götzen’ wird durch die deutschen Truppen versenkt, die Maschinenteile zuvor ausgebaut und eingelagert. Man hofft auf eine Hebung des Schiffes nach der Rückeroberung Kigomas, doch bekanntlich kam es anders.

-        Nach dem Ende des ersten Weltkriegs heben die Belgier das Schiff. Im Hafen von Kigoma sinkt es erneut.

-        Nach Mandatsübernahme durch die Briten erfolgte im März 1924 die erneute Hebung des Schiffs. Es zeigte sich, nach 8 Jahren unter Wasser, in sehr gutem Zustand. Die wiedereingebauten Dampfkessel funktionierten bis in die 70er Jahre.

-        !927 Umbenennung in M.V. Liemba

-        1993 Generalüberholung durch eine dänische Firma, insbesondere Erneuerung der Deckaufbauten. Der Rumpf bleibt erhalten und erinnert an die ‚alte’ ‚Graf von Götzen’

 

Die ‚Liemba’ gehört heute zu den ältesten Passagierschiffen der Welt und zu den größten Schiffen aller ostafrikanischen Seen. Sie verkehrt einmal wöchentlich zwischen Kigoma im Norden und Mpulungu/ Sambia im Süden. Auf ihrer 3 tägigen Fahrt legt sie rund 600 km zurück.

Das Schiff stellt die Lebensader der am Tanganjika lebenden Menschen dar, eine funktionierende Landverbindung zwischen den Dörfern am Ostufer des Sees gibt es nicht. Eine Anlandung ist auf tansanischem Gebiet nur in Kigoma und Kasanga, der letzten Station im Süden möglich. Sonst kündet das Schiffssignal von der Ankunft des Schiffes, und in Windeseile kommen die Bewohner der umliegenden Dörfer mit ihren Booten längsseits. Passagiere steigen aus und um, Waren werden gehandelt, Trockenfisch an Bord genommen. Die ‚Liemba’ wird für eine kurze Zeit zum Marktplatz, bevor ein erneutes Signal das Zeichen zum Aufbruch gibt. Dieses Schauspiel wiederholt sich 16 mal bis zur Ankunft in Mpulungu.

 

 

 

ulf.hagen@web.de