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Der Everest beim Anflug auf Kathmandu
Markt in Kathmandu

 

 

Aufbruch zum Dach der Welt

 

Kathmandu

Samstag & Sonntag; 14./ 15. April 2007

Wir sind auf dem Weg! Manchmal geschehen Dinge, an die man schon nicht mehr geglaubt hat. Doch in der Tat – nach Wochen der Vorbereitung, der Tourplanung, dem Vervollständigen der Ausrüstung, des Packens (eher ein stetiges Aus- und Umpacken…) und der konditionellen Ertüchtigung (mehr oder weniger…) sitzen wir im Flieger. Endlich! Über einen Zwischenstop in Doha schweben wir am Morgen des 15. April, vorbei an der atemberaubenden Kulisse der Himalaja-Riesen mit erstem Blick auf den Everest, in Kathmandu ein.

Der Flughafen empfängt uns mit dem morbiden Charme eines besseren Kleinstadtbahnhofes. Noch heißt es, eine Stunde geduldig warten, die Dollars passend abgezählt für das ersehnte Visum. Dann spuckt uns die Empfangshalle aus, direkt hinein das Gedränge der wartenden Taxifahrer, derer wir uns zwar freundlich, aber nur mühsam erwehren können. Wir wollen zum ‚Kantipur Temple House’, vorgebucht über das Internet, man braucht einen Anlaufpunkt in einer so chaotischen Stadt. Und was für ein ‚Chaos’. Mitten hinein ging es in die 24 Stunden währende ‚Rush-Hour’ Kathmandus. Verkehrsregeln? Würden alles zum Erliegen bringen! Linksverkehr? Rechtsverkehr?? ‚Nutz-jede-Lücke-Verkehr’! Und hupen, man kann in diesem Verkehr überleben, aber dazu braucht man eine (mindestens eine!) Hupe… Und wenn nichts mehr geht, biegen wir ab in eine Gasse, fahren durch Hinterhöfe, vorbei an Marktständen, durch wuselnde Menschenmengen, sehen Frauen in leuchtenden Saris, Händler auf vollgepackten Fahrrädern, überholen Rikschas und lassen eine heilige Kuh passieren. Wir sind mittendrin. Und es ist großartig!!  Nach einer guten Dreiviertelstunde biegen wir wieder in irgendeine Gasse. Und plötzlich wird es ruhiger. Noch ein paar Meter, und wir stehen vor der Pforte zum ‚Temple House’. Ein paar Rupien für den Taxifahrer und wir treten ein in den kleinen Garten vor dem Hotel. Ein liebevoller Bau im Nevar-Stil, viele Holzschnitzereien an der Fassade, ein romantisches Zimmer unterm Dach, nur noch aus der Ferne hört man das Getöse der Stadt. Wir haben unsere kleine Oase der Ruhe in diesem Hexenkessel gefunden, unser erstes ‚Basislager’ bezogen…

Montag, 16. April

Den Sonntagnachmittag haben wir noch für eine kleine Erkundungstour genutzt. Thamel, das Touristenviertel, liegt nur wenige Straßen weiter. Nah genug, um das (sehr versteckt in einem Innenhof liegende) ACAP-Büro zu Fuß aufzusuchen und ein Entry Ticket für den Everest Nationalpark zu kaufen (kann man aber auch problemlos am Gate zum Nationalpark vor Ort erwerben. Muß man wissen..). Weit genug entfernt jedoch, um nicht permanent in Pulks von Reisegruppen zu geraten. Gleich um die Ecke verläuft man sich in der Vielzahl von kleinen Märkten und Verkaufsstraßen, in denen die Einheimischen ihre Einkäufe erledigen.

Eine Taxifahrt sollte uns noch zur deutschen Botschaft führen. Allein und auf eigene Faust unterwegs schien es uns ratsam, zumindest die grobe Route und die Dauer unseres Aufenthaltes registrieren zu lassen. Wir gerieten an einen wahnsinnig freundlichen Taxifahrer, der jedoch nach wenigen Straßenkreuzungen der völligen Orientierungslosigkeit verfiel. So kamen wir in den Genuß einer nahezu 90minütigen Stadtrundfahrt (zum Glück hatten wir einen Festpreis vereinbart…), bis wir dann doch die Botschaft (eher durch Zufall) errreichten.

Den Flug nach Lukla buchten wir über den Manager unseres Hotels. So umgingen wir das Suchen einer Agentur, längeres Feilschen (wodurch der Preis mit 100 Dollar pro Person vielleicht etwas höher ausfiel, egal..) und konnten uns einer reibungslosen Abwicklung sicher sein.

Entspannt im Garten des Hotels bei einem kühlen Bier, leckerem Essen und herzlichst umsorgt von den wenigen Bediensteten des Hotels klang der Abend aus. Am nächsten Morgen in aller Frühe sollten wir diesen Luxus für die nächsten 3 Wochen hinter uns lassen…

Flug Kathmandu – Lukla (2.866 m)

Dienstag, 17.04.2007

Noch in der Nacht hatten wir letzten ‚Ballast’ aus dem Gepäck entfernt. Keine Handies (funktionieren nicht in Nepal), unnötige Sätze an Reservebatterien, Fertignahrung, überzählige Unterwäsche – alles raus. Irgendwie mussten wir zumindest annähernd an die 15 kg Gewichtsbegrenzung für das Hauptgepäck heran. Dicke Unterhosen, Treckinghose, Berghose und – jacke zogen wir an. Stirnlampen und Kartenmaterial trugen wir am Körper. Schwere Proviantvorräte packten wir ins Handgepäck. Und so gingen wir nach einem kurzen Frühstück gegen 5 Uhr ziemlich ‚aufgepumpt’ und trotz morgendlicher Frische schon schwitzend zu unserem Taxi und ließen uns durch die erwachende Stadt zum Flughafen bringen.

In der Schalterhalle war schon mächtig ‚Betrieb’. Mehrere Gruppen von Trekkern und Bergsteigern verluden ihr Gepäck. Kleine Japanerinnen im typischen Outfit (Turnschuhe, Riesensonnenbrillen und Safarihüte) trippelten aufgeregt schwatzend (und fotografierend) durch die Menge. Ein halbes Dutzend Airlines begannen mit der Abfertigung. Am Ende wogen unsere Rucksäcke zusammen ganze 38 kg, was klaglos toleriert wurde. Betont leichtfüßig, aber doch unter der Last von nochmal gut 15 kg Gewicht incl. Handgepäck stiegen wir in eine der bereitstehenden Twin Otters. Nur je eine Sitzreihe rechts und links des Mittelganges garantierte für jeden einen Fensterplatz. Und wir saßen direkt hinter den Piloten. Eine durch die niedrige Raumhöhe immer gebückt laufende Stewardess verteilte liebevoll Bonbons unter den Reisenden (mit uns im Flieger eine internationale Bergsteigertruppe auf dem Weg zur Ama Dablam), der Pilot begrüßte uns persönlich mit freundlichem Kopfnicken, putzte noch einmal die Scheibe (es handelt sich in jedem Falle um Sichtflüge, also keine Instrumente für schlechtes Wetter!) und nach einem kurzen Check zogen uns die tobenden Propeller zur Startbahn.

 

Der Flug ist die (heute am häufigsten genutzte) Alternative zu einem ca. 6tägigen Fußmarsch ab Jiri (welches bereits 180 km östlich von Kathmandu liegt und eine weitere Tagestour mit dem Bus erfordert). Eine Vielzahl von Airlines, die bekannteste wohl Yeti-Airlines, bedient diese Strecke. Die Maschinen fliegen täglich, gutes Wetter vorausgesetzt. Regen und Nebel machen Start und Landung unmöglich, da es sich, wie schon erwähnt, um reine Sichtflüge handelt, die Piloten also nicht auf Radaruntersützung zurückgreifen können.

Der Flugplatz in Lukla gehört sicher zu den spektakulärsten der Welt. Eine vielleicht 300 m lange, leicht ansteigende Piste auf einer Bergschulter endet unwiderruflich an einem steil aufragendem Berghang. Durchstarten bei verfehltem Landeanflug unmöglich. Das Wissen darum, lässt nach rund 40minütigem Flug auch beim ‚coolsten’ Vielflieger ein gewisses ‚Kribbeln’ aufkommen.

Spektakulär jedoch bereits der Flug dorthin. Am Anfang überfliegt man noch die sanften Hügel des Kathmandu-Tals. Terrassenfelder und kleine Siedlungen bestimmen das Bild. Schon bald jedoch taucht die Gipfelkette des Himalaja am Horizont auf. Und immer ungewisser erscheint die Hoffnung, in all dem schroffen Fels einen Landeplatz zu finden. Bis dann der Airstrip des kleinen Sherpa-Örtchens Lukla vor der Flugzeugnase auftaucht. Und der Pilot tatsächlich zu einem Lande-‚Versuch’ ansetzt…!!!

Schaut Euch den kleinen Film an, den ich auf dem Flug gedreht habe. Vielleicht 'kribbelt' es auch bei Euch ein klein wenig... Hals- und Beinbruch!

(kleiner Tip: Nach dem Starten des Films rechte Maustaste, 'Zoom', 'Ganzer Bildschirm'. Kommt noch besser..)

 

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ulf.hagen@web.de